Warum die Collet Mühle?
Nun - seit 1878 bis 2022 wurde die Mühle von der Familie Collet bewirtschaftet. Zuerst als Korn- und Getreidemühle. Später als Gastwirtschaft mit Fremdenzimmern.
Die Informationen die ich hier habe wurden von Hr. Reiner Schmitt im Jahre 2007 zusammengetragen und durch Rosi Stammberger, geb. Collet ergänzt.
Die Geschichte der Mühle nahm ihren Anfang 1833 mit der Errichtung durch Philipp Heinrich Merz auf dem Eigentum des Ersteigerers der Börfinker Ländereien - Jakob Ludwig Herpein. Doch schon bald mußte Merz aufgeben - die Gründe sind nicht überliefert. Bei der kleinen Getreideanbaufläche dürfte die Inanspruchnahme der Mühle gering gewesen sein.
Die Erbin Herpein baute die verfallene Mühle 1865 wieder auf und setzte das Anwesen zur erfolglosen
Versteigerung an. Wer bis zum Eintritt von Johann Peter Collet 1878 unter dem Fräulein Herpein als Verwalter die Mühle führte, ist nicht bekannt.
Das kinderlose Fräulein Herpein setzte in ihrem Testament den Züscher kath. Pfarrer Peter Franz Spang als Erben ein. Anscheinend hatte das Fräulein zu dem Pfarrer großes Vertrauen.
Der Herr Pfarrer "um dessen Dasein sich ein ganzes Rankengewirr von Vermutungen spann." Er soll "päpstliche" Gewalt gehabt haben. So ist folgendes über ihn in Züsch bekannt;
Als einmal die Perch in Züsch brannte und der Brand die Kirche bedrohte, da ging Pfarrer Spang drei Mal betend um die Kirche. Das Feuer ging aus." Tatsachlich geschah im Juni 1883 ein Brand in Züsch: "...sogar die Kirche war in Gefahr und alles beeilte sich, dieselbe zu räumen. Gott sei Dank blieb das Gotteshaus verschont."
Bereits 1883 verkaufte der Pfarrer die Mühle mit großen Ländereien den Saarlouiser Kaufleuten "Gebrüder Hanau" Während Collet bei Fräulein Herpein und bei Pfarrer Spang Verwalter war, so übernahm er jetzt von den Gebrüdern Hanau die Mühle in Pacht.
Am 15.03.1886 erwarb Johann Peter Collet die Mühle mit 18 Morgen Land von den Besitzern Hanau. Seit dieser Zeit ist das Anwesen im Besitz der Familie Collet. Wahrscheinlich eröffnet Johann Peter ca. 1907 die Gastwirtschaft - noch neben seinen Berufen als Landwirt und Müller. Außerdem wird er Schöffe und Gemeindevorsteher.
Nach dem Tod der Eltern kauft Nikolaus den Besitz von den Erben und führt die 3 Gewerke weiter. Im Jahre 1937 steht das Mühlrad durch einen tragischen Unfall still. Nikolaus wird im Wald von seinem Pferd erdrückt. Die Witwe übernimmt das Anwesen und führt den Gaststättenbetrieb weiter.
1966 erwirbt ihr Sohn Klaus das Haus und das Land von seiner Mutter und baut weitere Räume in der Mühle aus. Die seit ca. l9O7 bestehende Gastwirtschaft wurde mit dem Gasthaus im Jahre 1990 von Sohn Josef-Hermann von seinem Vater Klaus Collet übernommen. Er bewirtschaftete das Gasthaus bis zum Herbst 2021 noch. Er ist ein Urenkel von Johann Peter Collet.
Neben der Mühle wohnen heute noch 2 Urenkelinnen von Johann Peter Collet.
Die Familie Collet ist also seit 144 Jahren mit der Mühle verbunden und sie war seit 136 Jahren im Familienbesitz. Wir möchten dieses Andenken in Ehren halten und haben inzwischen schon viele Geschichten über dieses Haus und Ihre Besitzer gehört.
Seit Februar 2022 besitzen Andrea und Christoph Mücher die Alte Mühle. Die Gastronomie ist seitdem leider geschlossen. Es gibt im und am Haus einiges zu tun und daher gibt es jetzt erstmal nur einen Getränkekühlschrank mit Selbstbedienung.
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